Freitag, 30. Juli 2010

Das bernsteinfarbene Foto

von Penelope J. Stokes


"Egal wie idyllisch das Leben nach außen hin wirkt, es gibt immer eine düstere Seite, einen verborgenen Ort, ein Geheimnis. Etwas, über das in Familien nicht gesprochen wird."

An ihrem 25. Geburtstag bekommt Deirdre McAlister ein Geschenk von ihrer sterbenden Mutter: ein altes Familienfoto. Dazu sagt sie die geheimnisvollen Worte: "Finde Dich selbst. Finde Deine Wahrheit. Rechne nur nicht damit, dass alles so ist, wie Du es erwartest."

Und damit beginnt Deirdres Suche - die Suche nach der einzigen Person, die die Wahrheit kennt. Gemeinsam mit ihrer lebenslustigen Freundin Carlene macht sie sich auf, um am anderen Ende der Vereinigten Staaten die unbekannte Seite ihrer Familie zu enthüllen. Die Dinge, die sie dort erfährt, erschüttern Deirdres Welt bis in die Grundmauern. Wird sie mit Hilfe ihrer Freunde eine neue Perspektive für ihr Leben finden?

Ich hab mich nach dem Klappentext wirklich ziemlich auf das Buch gefreut, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon anfing, enttäuscht zu sein, nachdem ich das erste Viertel gelesen habe. Die Geschichte ist leider von vornherein viel zu durchschaubar. Man kann sich wirklich schon denken, was es mit dem großen Geheimnis auf sich hat, und so spoilere ich auch nicht zu viel, wenn ich sage, dass mein zweiter Kritikpunkt gleich der unsensible Umgang mit Missbrauch und Inzest ist. Das Thema wird meiner persönlichen Meinung nach viel zu lapidar behandelt. Nervig war auch die ständige Anspielung auf den Willen Gottes. Nichts gegen gesunden Glauben, aber hier gab es zuviel davon. Zu allem Überfluss ist das Ende auch noch total abgedroschen und kitschig (und ich meine wirklich kitschig), und das sage ich, die ja eigentlich schon ein Fan von Happy Ends ist. Allenfalls könnte das Buch als Dreigroschenroman herhalten. Warum es bei manchen Shops so gute Bewertungen und Rezensionen erhalten hat, ist mir ein absolutes Rätsel.

Das ist eines der wenigen Male, wo ich mal nur einen Bücherwurm geben werde.