Dienstag, 26. Oktober 2010

Der Monstrumologe

von Rick Yancey


Buchbeschreibung:
1888: Der Junge Will Henry ist ein Weisenkind und arbeitet als Assistent des kauzigen Dr. Warthrop. Der gute Doktor hat sich auf ein ganz besonderes Gebiet spezialisiert: Er ist Monstrumologe, das heisst, er studiert Monster und macht notfalls Jagt auf sie.

Eines Abends kommt ein Grabräuber zu Will und dem Doktor ins Labor. Er hat einen schrecklichen Fund gemacht: eine Leiche, in die sich ein zahnbewehrtes Monter verbissen hat. Der Doktor weiß, diese Monsterart ist äußerst gefährlich, da sie Menschen tötet und sich rasend schnell vermehrt. Und die einzigen, die nun zwischen diesen Bestien und den Menschen stehen, sind der Doktor und der kleine Will.


Mal wieder ein Buch, das ich wegen der Aufmachung gekauft habe. Innen sind noch Seitenverschönerungen (Zeichnungen von OP Besteck) und Illustrationen und ich wurde auch vom Inhalt nicht enttäuscht. 

Sobald man anfängt zu lesen, hat man gleich eine düstere Kullisse und Charaktere im Kopf, die aus einem Tim Burton Film entsprungen sind.
Alles ist duster und grau, aber das passt herrlich zu der Geschichte.

Zum Inhalt:

Der kleine Will Henry ist gerade mal 12 Jahre alt und lebt nach dem Tod seiner Eltern, bei Dr. Warthrop, für den er den Assistenten spielen muss.
Das ist manchmal ziemlich grausam, denn dem Professor ist es egal, dass Will Henry noch so jung ist. Er behandelt ihn wie einen Erwachsenen und lässt ihn an den Monsterstudien ebenso teilnehmen, wie an der Monsterjagt.

Im Buch wird nur eine Art von Monster behandelt, aber die hat es als menschenfressende Rasse in sich.
Diese Monsterart taucht auf einmal in Neuengland auf und der Doktor geht dem Rätsel der Erscheinung auf die Spur, leben diese Monster doch vornehmlich in Afrika.
Es stellt sich heraus, dass eine ganze Population dieser Monster auf dem Friedhof der Stadt lebt und weil diese Menschen töten, gehen der Doktor und Will Henry auf die Jagt.

Man sollte dieses Buch nicht lesen, wenn man isst.
Ich hab mir zweimal wegen den ausführlichen Beschreibungen den Appetit verdorben, aber es ließ sich so schwer aus der Hand legen.
Man nimmt Anteil am Schicksal des armen Will Henry, dem der Doktor oft zuviel abverlangt, man gruselt sich bei der Monsterjagt und man sucht zusammen mit dem Doktor den Grund warum und wie die Monster nach Neuengland gekommen sind.

Das Buch ist eine abgeschlossene Erzählung und man muss nicht auf einen zweiten, oder dritten Teil warten, was mich immer ganz verrückt macht.

Mir hat es gut gefallen und deshalb gebe ich 4 Bücherpunkte.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Die zehn besten Tage meines Lebens

von Adena Halpern


Noch keine dreißig Jahre alt, wird Alex mit ihrem Pocket Beagle in L.A. überfahren. Überraschend findet sie sich im Siebten Himmel wieder. Dort gehören begehbare Schuhschränke genauso zum Alltag wie das bewegende Wiedersehen mit ihren verstorbenen Großeltern. Doch Schutzengel Deborah funkt dazwischen. Mit einem Aufsatz über die zehn besten Tage ihres Lebens muss Alex erst beweisen, dass sie den Siebten Himmel verdient hat und ihr Leben nicht nur mit der sinnlosen Jagd nach dem neuesten Designerfummel zugebracht hat. Aber trifft nicht genau das zu?

Wenn ich nicht ganz irre, habe ich dieses Buch von Abalone geschenkt bekommen. Aber da ich damals noch an 'Vom Winde verweht' knabberte und nicht der Typ bin, der mehrere Bücher gleichzeitig liest, hab ich es in mein Bücherregal gestellt. Neulich war mir dann nach leichter Kost, und so griff ich zu diesem Buch. Und wurde nicht enttäuscht. Der Roman ist flüssig geschrieben, so dass ein eifriger Leser vermutlich nur einen oder zwei Tage dafür braucht. Ich habe drei oder vier Tage gebraucht. Besonders gut hat mir der Humor gefallen und wie Alex auch sich selbst auf die Schippe nehmen kann. Allerdings gab es sogar eine Szene, die mich zu Tränen rührte, und das passiert mir eher selten bei Büchern. Das Ende war anders als erwartet und trotzdem gut. Alles in allem hat das Buch was von Popcorn-Kino. Flüssige und leichte Unterhaltung, an die man sich aber in ein paar Jahren nur nach genauem Nachdenken erinnert. Trotzdem ein wunderschönes Buch. An dieser Stelle nochmal meinen Dank an Abalönchen. :)

Es gibt 3 von 5 Bücherwürmern.

Todeskampf

von Michael Robotham


Detective Constable Alisha Barba traut ihren Ohren nicht: Beim Ehemaligen-Treffen ihrer Schule in London fleht ihre hochschwangere Freundin Cate, zu der sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte, Alisha an, ihr zu helfen: Jemand sei hinter ihrem ungeborenen Baby her, erklärt Cate. Wenige Stunden später wird sie mit ihrem Ehemann Felix von einem PKW überfahren. Das Paar erliegt seinen Verletzungen noch in derselben Nacht. Die Polizei hakt das Ereignis als Unfall ab, doch Alisha weigert sich, daran zu glauben – zumal sich herausstellt, dass Cate ihre Schwangerschaft nur vorgetäuscht hatte. Alisha ermittelt auf eigene Faust im Milieu zwielichtiger Adoptionsagenturen, und ehe sie es sich versieht, gerät sie in ein Dickicht aus Sex und Gewalt.

Wer es noch nicht gemerkt hat, wird spätestens jetzt feststellen, dass sich Robotham zu einem meiner Lieblingsautoren mausert (Er hat aber auch starke Konkurrenz von Tropper.). Ich war nie ein Thriller-Fan, aber Michael Robotham hat mich zu einem gemacht. Auch hier spielt wieder eine Nebenrolle die Hauptrolle, nämlich Alisha Barba, die man schon in 'Amnesie' kennenlernt. Wieder ein sympathischer Protagonist. Robotham versteht es, seine Figuren detailreich und farbenfroh zu zeichnen, aber auch die Geschichte hat es einfach in sich. Noch mehr als in den ersten beiden Bänden bleibt die Handlung bis zum Schluss undurchsichtig. Man kommt mal zu diesem und mal zu jenem Ergebnis, aber der echte Aha-Effekt kommt erst zum Ende hin. Besonders schön finde ich, dass mein Lieblingscharakter DI Ruiz hier die Nebenrolle einnimmt, aber ein wenig vermisst man Joe aus dem ersten Band, der aber - keine Sorge - in Band 4 'Dein Wille geschehe' die Bühne wieder betritt. 'Todeskampf' ist mal wieder ein Roman, den man gar nicht aus der Hand legen mag. Ich war begeistert, aber mein Favorit bleibt bisher trotzdem 'Amnesie'.

Für gute und superspannende Unterhaltung gibt es 4 von 5 Bücherwürmern.



Sonntag, 17. Oktober 2010

In Wahrheit wird viel mehr gelogen


Von Kerstin Gier

Buchrückentext:
Carolin ist sechsundzwanzig - und ihre große Liebe gerade gestorben. Wirklich gestorben, nicht nur im übertragenen Sinn tot. In ihrer Trauer muss sie sich nun mit ihrem spießigen Exfreund um ein nicht gerade kleines Erbe streiten. Kein Wunder also, dass Caro sich das erste Mal in ihrem Leben betrinkt, zu einer Therapeutin geht und ein kleines Vermögen für Schuhe ausgibt. Und sich von Idioten umzingelt fühlt.
Zum Glück ist Carolin in ihren schwärzesten Stunden nicht allein, und ihre besorgte Familie und ein ausgestpfter Foxterrier mit dem Namen "Nummer zweihundertdreiundvierzig" helfen ihr bei einem Neuanfang...

Innebeschreibung:
Carolin spielt virtuos Mandoline, spricht sechs Fremdsprachen und kann im Kopf die Wurzel aus siebenhundertvierundachtzig ausrechnen. Aber als sie sich mit ihrem Exfreund um ein riesiges Erbe streiten muss, ist sie komplett überfordert. Verständlicherweise.
Denn sie ist noch keine dreißig und gerade Witwe geworden. Und das wirft wohl jedes noch so große Wunderkind aus der Bahn.
Zum Glück ist Caroline nicht allein, und eine illustre Gesellschaft steht ihr bei, unter anderem die schlechteste Therapeutin der Welt, ein Apotheker - und ein ausgestopfter Foxterrier mit dem Namen Nummer zweihundertdreiundvierzig.


Ich habe das Buch nur gekauft, weil es von Kerstin Gier ist und ich endlich mal einen Vergleich zu den Rubinrot Büchern haben wollte. Die Beschreibung war auch noch Klasse, also kam es mit nach Hause.

Was soll ich sagen?
Man freundet sich sofort mit der Hauptcharakter Carolin an und leidet und fühlt mit ihr mit, wie sie sich mit ihrem Exfreund und seiner Familie um ihr Erbe streiten muss, das ihr Mann hinterlassen hat.
Zumal Carolin noch nicht einmal wusste, dass ihr Kurt vermögend war.

Schön zu lesen sind die Rückblicke, die Carolin für ihre Therapeutin aufschreibt und man dadurch erfährt, wie sie mit Kurt zusammen gekommen ist und wie blöd seine Familie doch ist.

Das Buch ist herrlich flüssig geschrieben und man muss schon auf den ersten Seiten kichern.
Obwohl es eher von einer düsteren Geschichte handelt, bleibt es trotzdem durchgehend witzig, was durchaus an Carolins Art liegt.

Ein tolles Buch, das mich super unterhalten hat.
Ich verrate jetzt nicht mehr. Ihr müsst es euch schon selber zulegen, so wie ich mir nun weitere Bücher von Kerstin Gier zulegen werde.

Glatte 5 Bücherpunkte von mir


Dienstag, 14. September 2010

Sieben verdammt lange Tage

von Jonathan Tropper


"Ich bin deine Mutter, und ich liebe Dich." Das sagt Mom immer. Das nächste Wort lautet stets: "Aber..."

Die Familientreffen der Foxmans enden stets mit Türenschlagen und quietschenden Reifen, wenn Judd und seine Geschwister so schnell wie möglich einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Elternhaus bringen. Doch nun ist ihr Vater gestorben. Sein letzter Wunsch treibt allen den Angstschweiß auf die Stirn: Die Foxmans sollen Schiwa sitzen, sieben Tage die traditionelle Totenwache halten. Das bedeutet, dass sie auf unbequemen Stühlen in einem kleinen Raum gefangen sind und nicht davonlaufen können. Nicht vor dem, was zwischen ihnen passiert ist - und nicht vor dem, was die Zukunft für sie bereit hält...

Eigentlich wollte ich warten, bis es diese Neuerscheinung als Taschenbuch gibt, aber ich konnte einfach nicht. Das Cover, der Klappentext und der Rückentext (und nicht zuletzt die positive Erfahrung mit "Der Stadtfeind Nr. 1") haben mich so sehr angesprochen, dass bei diesem Buch das Haben-wollen-Gefühl einfach nicht verging, bis ich ihm nachgegeben habe. Ich habe es nicht bereut. Nachdem dies - wie schon erwähnt - mein zweiter Jonathan Tropper war, kann ich schon einmal sagen, dass der Herr eindeutig das Zeug dazu hat, sich unter meinen Lieblingsautoren einzureihen. Ich mag seinen Humor einfach sehr, und auch dem Stil bin ich sehr zugetan. Am meisten überzeugen mich aber seine kreativen Ideen und facettenreichen Charaktere. Eine Geschichte über eine Familie, die Schiwa sitzt? Vielleicht gibt es etwas vergleichbares schon, aber ich hab jedenfalls zum ersten Mal davon gehört. Die Charaktere sind wie gewohnt spritzig und sympathisch, haben aber alle Fehler und Ecken, so dass man auch mal denkt "Du Doof, ey!", es dem jeweiligen Charakter aber wieder verzeiht, weil er eben Gründe für sein Verhalten hat. Das Buch taucht einen in ein Wechselbad der Gefühle, etwa wenn man den für Mutter Hillary fingierten Tagebucheintrag liest und darüber schmunzelt und lacht, und dann doch wieder still und nachdenklich wird, wenn die Konfrontation zwischen Paul und Judd endlich kommt.

Ich kann das Buch nur weiter empfehlen. "Mein fast perfektes Leben" und "Zeit für Plan B" stehen schon hier im Regal und warten darauf, gelesen zu werden. Ich freu mich schon sehr drauf. Und sicher wird man dann hier davon lesen.

Das Buch bekommt dicke 4 von 5 Bücherwürmern. :)


Mittwoch, 8. September 2010

Amnesie

von Michael Robotham


Mit Schusswunden im Bein, einem abgeschossenen Finger und halb ertrunken wird Detective Inspector Vincent Ruiz in ein Londoner Krankenhaus eingeliefert, wo er Tage lang im Koma liegt. Als er das Bewusstsein wiedererlangt, fängt sein Alptraum aber erst an. Denn er kann sich an nichts mehr erinnern. Offenbar war er an Bord eines Schiffs auf der Themse in einen Schusswechsel verwickelt. Auf dem Boot hat man sein Blut gefunden – aber auch das von drei weiteren Beteiligten, von denen jede Spur fehlt. Einziger Hinweis für Vincent Ruiz ist das Foto eines Mädchens, das er von früher kennt. Denn Mickey Carlyle war drei Jahre zuvor entführt worden, und Vincent Ruiz hatte damals vergeblich in dem Fall ermittelt. Mit Hilfe des Psychologen Joe O´Loughlin gelingt es Vincent Stück für Stück, Teile seines Erinnerungsvermögens zurück zu gewinnen. In ihm beginnt der Verdacht zu keimen, dass Mickey noch am Leben ist und in höchster Gefahr schwebt…

Da ich "Amnesie" gestern durchgelesen habe, gibt's die Rezension gleich hinten dran. Wow! Einfach nur wow! Der zweite Roman von Robotham gefiel mir noch besser als "Adrenalin", und das will schon was heißen, denn immerhin hat "Adrenalin" schon 4 Bücherwürmer von mir bekommen. "Amnesie" habe ich innerhalb von nicht einmal 48 Stunden regelrecht verschlungen. Normalerweise lese ich im Moment nur abends, aber in diesem Fall hab ich eine Ausnahme gemacht und hatte es wirklich in jeder freien Minute in der Hand. Detective Inspector Ruiz, der diesmal den Protagonisten gibt (im ersten Band war es noch der Psychologe Joe O'Loughlin) rutscht auf meiner Beliebtheitsskala ganz nach oben. Er ist mir eindeutig lieber als Joe, auch wenn das nicht bedeutet, dass Joe weniger interessant ist. Tscharlieh mag eben Joe mehr, ich Ruiz. Die Spannung wird auch hier unglaublich aufrecht erhalten, und ich behaupte einfach mal, dass es sich hier um eine echte Gabe Robothams hält. Bis zum Schluss hat man nicht den leisesten Schimmer, was mit Mickey passiert ist, aber man bangt bis zuletzt mit Ruiz, dass sie noch lebt. Interessant ist auch die Art der Geschichte: das Aufarbeiten von Ruiz vorübergehender Amnesie. Mal eine andere Art, einen Kriminalfall aufzurollen. "Amnesie" kann ich wirklich absolut nur empfehlen, wie seinen Vorgänger ebenfalls. Großartige Krimis/Thriller, großartiger Autor, großartiger Stil! Danke, Tscharlieh, dass Du mich dahin geschubst hast. "Todeskampf", der dritte Band, ist bereits auf dem Weg zu mir, diesmal mit Alisha Babra in der Hauptrolle, die in "Amnesie" eine Nebenrolle hatte.

Dies ist eins der wenigen Bücher bisher, die 5 von 5 Bücherwürmern von mir bekommen.

Adrenalin

von Michael Robotham


Joe O'Laughlin ist einer der renommiertesten Psychotherapeuten Londons. Doch er hat einen Klienten, der ihm Rätsel aufgibt: Bobby Moran, einen ebenso verschlossenen wie zur Aggressivität neigenden Mann, dem es immer wieder gelingt, Joe auf raffinierte Weise zu manipulieren. Als Joe eines Tages von der Polizei gebeten wird, in dem Mordfall an einer jungen Krankenschwester eine Expertise abzugeben, beschleicht ihn ein böser Verdacht. Denn das Todesopfer trägt Verletzungen, die in erschreckender Weise mit den Gewaltphantasien Morans übereinstimmen. Joe beschließt, die dunkle Vorgeschichte seines mysteriösen Patienten zu ergründen - und muss erkennen, dass er längst in eine heimtückische Falle geraten ist, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint... 

Ich muss gleich vorweg sagen, dass ich normalerweise so gut wie gar keine Krimis oder Thriller lese. Aber dann erzählte mir Tscharlieh von "Dein Wille geschehe" vom gleichen Autor, und es klang so spannend, dass ich mir "Adrenalin", seinen ersten Roman zulegte. Warum "Adrenalin"? Ich bin jemand, der Fernsehserien oder Buchreihen gern in chronologischer Reihenfolge sieht oder liest. Also fange ich mit dem ersten Band an.

"Adrenalin" beeindruckte mich von Anfang an. Hoch zu loben ist an dieser Stelle für die empfindsamen Seelen unter uns, dass Robotham ganz ohne Splatter oder unnötige Gewalt auskommt, was mir wirklich ganz besonders gut gefiel und anfangs meine größte Sorge war. Der zweite Kritikpunkt, den ich hätte haben können, ist, dass das Buch im Präsenz geschrieben ist. Ein Stil, den ich normalerweise nicht besonders mag. Aber bei diesem Roman fiel es mir überhaupt nicht auf. Im Gegenteil hatte man dadurch das Gefühl, man sieht Joe die ganze Zeit über die Schulter und ist bei ihm. Die Protagonisten sind allesamt ziemlich sympathisch, der eine mehr (Joe zum Beispiel), der andere weniger (Detective Inspector Ruiz zum Beispiel). Man findet sich auch gut in den Roman ein, aber der größte Pluspunkt ist Robothams Undurchschaubarkeit. Man wird auf verschiedene Fährten geführt, und hin und wieder denkt man, man wüsste, wer der Täter ist. Ist aber nicht so. Nein, das Voraussehen des Endes blieb aus und der Aha-Effekt kam wirklich ziemlich zum Schluss. Absolut spannend. Robotham wird als neuer Stern am Krimi-Himmel gehandelt. Ist er das? Meiner Meinung nach ist er es definitiv. Ich konnte es wirklich kaum erwarten, "Amnesie", den zweiten Band, in die Finger zu bekommen.

"Adrenalin" bekommt von mir 4 von 5 Bücherwürmern. :)



Sonntag, 5. September 2010

Freundschaftsspiel

von Pam Burks & Lorraine Campbell


Sie waren die dicksten Freundinnen, bis alles an einem dummen Missverständnis zerbrach. Jen, Georgina, Meg und Rowan gehen seither getrennte Wege. Doch eines Tages benötigt Meg die Hilfe der anderen mehr denn je zuvor. Können die vier nach all dem, was sie trennte, wieder zu sich finden und einander vertrauen?

"Freundschaftsspiel" ist ein Roman, der zwar anfangs schwer in die Gänge kommt, sich aber umso flüssiger liest, je weiter man liest. Am Ende vergehen die 639 Seiten doch wie im Flug. Die Geschichte gefiel mir sehr gut, aber ich bin ja sowieso ein Fan von Freundschaftsgeschichten. Streckenweise fand ich den Handlungsstrang etwas überzogen und die Lüftung der zahlreichen Geheimnisse ein wenig langatmig, aber man kann dem Buch absolut nicht nachsagen, nicht spannend zu sein. Im Gegenteil. Bis zum Schluss hat man keine Idee, was es mit Megs Problemen auf sich hat oder wo Rowan steckt, geschweige denn, warum sie nicht gefunden werden will/kann. Gerade diese Tatsache fesselt einen bis zum Ende beim Lesen, was mir ausnehmend gut gefiel. Die einzelnen Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, sind farbenfroh beschrieben und auch sympathisch, aber teilweise machen sie doch radikale Änderungen über einen kurzen Zeitraum hinweg durch, was mir als Verfechterin der "Niemand ändert sich über Nacht"-Theorie ein wenig unrealistisch erscheint, aber das tut dem Lesespaß keinen Abbruch.


Insgesamt bekommt das Buch von mir 3,5 von 5 Bücherwürmern. Für 4 reicht es wegen der Schwächen nicht, aber 3 sind eindeutig zu wenig.



Montag, 30. August 2010

Straße ins Glück

von Maeve Binchy


Das irische Städtchen Rossmore beherbergt einen Schatz: die Quelle der Heiligen Anna, die angeblich Wunder wirkt und schon so manchen Wunsch erfüllt hat. Doch nun ist eine neue Straße geplant - und die Quelle soll verschwinden
...
Die Einwohner von Rossmore sind gespalten: Die einen glauben an die wundertätigen Kräfte der Quelle, die anderen halten sie für puren Aberglauben. Selbst der alte Pfarrer Brian Flynn weiß nicht, wen er unterstützen soll: die Familie von Neddy Nolan etwa, auf dessen Land die Straße verlaufen soll und dem man viel Geld als Entschädigung angeboten hat? Aber was ist mit Neddys Mutter, die doch vor Jahren durch den Besuch der Wunderquelle geheilt wurde? Oder mit jener kinderlosen Londonerin, die eines Tages die Heilige Anna um Hilfe anflehte - mit überraschenden Folgen? Pfarrer Brian lernt seine Schäfchen von einer völlig neuen Seite kennen, und Neddy Nolan, im Ort eher als unbedarft und bescheiden bekannt, entwickelt ungeahnte Geisteskräfte - dank der Liebe...

Maeve Binchy gehört zu den Autoren, die ich schon öfter gelesen habe, weil ich ein heimlicher Irland-Fan bin und das Flair in ihren Büchern immer gut rüber kommt, und weil ich ihren Stil eigentlich recht gern mag. 'Straße ins Glück' ist eine Ansammlung von kurzen Episoden, jedes Mal aus der Sicht zweier verschiedener Menschen, die an der Situation beteiligt waren. Das fand ich zum Beispiel eine nette Sache, weil man so immer zwei Sichtweisen der gleichen Situation zu lesen bekam. Sehr interessant waren auch die Episoden an sich, die verschiedenen Meinungen zur Quelle der Heiligen Anna und dem Straßenbau. Am Ende wird auch zum größten Teil aufgelöst, was aus den Menschen aus den Episoden geworden ist, und obwohl jeder von ihnen (bis auf einige Ausnahmen) nur einen kurzen Auftritt in dem Buch hatte, lernt man doch jeden Einzelnen gut kennen. Eine schöne Leistung von Maeve Binchy. Aber! Ja, es gibt ein Aber. Bei diesem Buch handelt es sich um solide Unterhaltung. Mehr einfach nicht. Die große, tolle Idee Neddy Nolans am Ende ist für jeden Ottonormalverbraucher ein Hirngespinst, dass zwar sicher realistisch sein kann, aber es bei den meisten Menschen (mir eingeschlossen) nicht so ist. An die Klasse von Büchern wie Sommerleuchten, Der grüne See oder Ein Haus in Irland kommt 'Straße ins Glück' also leider nicht heran. Binchy Fans erkennen die Autorin wieder, könnten aber doch ein kleines bißchen enttäuscht sein.

Von mir gibt es für ganz nette Unterhaltung 3 von 5 Bücherwürmern.


Mittwoch, 25. August 2010

Wir sind die Nacht.


Von Wolfgang Hohlbein.

Der Buchrückentext ist sehr knapp bemessen:

Ich war nichts. Ein Abschaum.
Dreck, den selbst Ratten nicht fressen.
Unsichtbar für die Welt.

Bis SIE mich sah.

Und dann kam der Hunger.
Allesverzehrender Hunger.

Jetzt übersieht mich keiner mehr.


Und weil das Buch eingeschweisst ist, kommt man nicht einmal an die Umschlagbeschreibung ran, die da lautet:

Keine Falten, kein Älterwerden, kein Montagmorgen! Die drei Vampire Louise, Nora und Charlotte treiben in Berlin ihr nächtliches Unwesen. In einer Edeldisco trifft Louise eines Nachts auf Lena, die sich auf Diebestour in der Stadt herumtreibt, und beißt sie auf der Damentoilette. Lenas Körper verändert sich, und sie muss akzeptieren, dass sie zum Vampir wird. Erst genießt sie den Luxus, die Partys, die grenzenlose Freiheit, doch dann machen ihr die Mordlust und der Blutdurst ihrer Gefährtinnen immer mehr zu schaffen. Gleichzeitig sind Lenas Schwarm Tom und die Polizei den Vampirfrauen auf den Fersen. Lena offenbart sich Tom, dessen Liebe stärker als die Pflicht ist – was Louise eifersüchtig beobachtet ...

Der Buchrückentext liess mich dieses Buch haben wollen, allerdings ist die 607 Seiten starke Hardcoverausgabe nicht gerade billig und so musste ich eine Weile warten um mir das Buch leisten zu können.

Jetzt bin ich hin und hergerissen zwischen "Boah, tolles Buch, toller Auftakt, tolle Geschichte und überhaupt" und "Ähh kann dann jetzt auch mal wieder was passieren" und "was schon Ende?"

Da ich es nicht besser auf den Punkt bringen kann, zitiere ich mal aus einer Kundenrezension bei Amazon

Über Nacht verändert sich einfach alles im Leben der 21-jährigen Lena. Bisher lebte sie bei ihrer alkoholkranken Mutter in einer verdreckten kleinen Wohnung und verdiente sich mit ihren Diebestouren den Lebensunterhalt. Doch Lena muss nicht nur für den Lebensunterhalt sorgen, sondern wird auch noch von ihrem Bewährungshelfer erpresst, der jede Woche Geld sehen will oder ansonst eine körperliche Gegenleistung fordert. Um das benötigte Geld herbeizuschaffen verschlägt es Lena in eine Edeldisco in der sie Louise kennenlernt, welche sie zu einem Vampir macht.



Völlig verwirrt muss über die körperliche Veränderung gerät sie in ein Luxusleben wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Doch schon bald muss Lena feststellen, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist. Sie wird immer öfters in Kämpfe mit Strigois verwickelt und zu allem Überfluss verliebt sie sich über beide Ohren in den Polizisten Tom...



Meine Meinung:



Wolfgang Hohlbeins neuster Vampirroman "Wir sind die Nacht" beginnt ziemlich spannend mit einer rasanten Verfolgungsjagd und stolpert dann langsam in die Erzählung über das bisher ziemlich unangenehme Leben der 21-jährigen Lena welches sich über Nacht grundlegend verändert.


Die Story an sich gefällt mir ziemlich gut, da sich Hohlbein viel mit den Auswirkungen die die Verwandlung in einen Vampir mit sich bringt beschäftigt und auch eine kleine Lovestory einflechtet. Die Charaktere an sich scheinen zu Beginn etwas obeflächlich was sich jedoch im Verlauf des Buches ändert. Die Persönlichkeiten von Lena und auch ihre Vampirfreundinnen bekommen immer mehr Facetten und es wird sich auch über das ganze Buch hinweg hauptsächlich mit diesen Figuren beschäftigt wobei mir die Ausarbeitung von Tom und der Liebesgeschichte eindeutig zu kurz kommt.


Der Verlauf von Hohlbeins Vampirroman "Wir sind die Nacht" ist teilweise ziemlich temporeich. wird aber oftmals durch seine vielen Wiederholungen ausgebremst und die Spannung sinkt damit leider auch wieder in den Keller.


Ich kann das nur unterstreichen. Wenn man bedenkt, dass Hohlbein diese 600 Seiten basierend nach einem Drehbuch gezaubert hat, hat er wie immer, grandiose Arbeit geleistet.

Ich bin mit dem Buch zufrieden, aber umgehauen hat es mich nicht und ich bin auch nicht versucht, mir den Film (Herbst 2010) anzusehen.

Von mir 3,5 Punkte.
3 sind zu wenig und 4 wären zu viel.

Donnerstag, 19. August 2010

Der Stadtfeind Nr. 1

von Jonathan Tropper


Von Kleinstadthelden, der Liebe und anderen Neurosen.

Joe hat es geschafft. Nicht nur der spießigen Provinz den Rücken zu kehren, nein, er hat einen Bestseller geschrieben - ein bitterböses Buch über seine Vergangenheit. Mit sehr vielen beabsichtigten Ähnlichkeiten zu lebenden Personen. Als sein Vater schwer erkrankt, hat Joe ein Problem: Als Staatsfeind Nr. 1 kehrt er an den Ort seiner Kindheit zurück. Alle scheinen ihn zu hassen. Was Joe in den meisten Fällen herzlich erwidert. Vorzugsweise bei seinen Familienmitgliedern. Doch dann trifft er Carly, seine damalige große Liebe. Und Carly sorgt dafür, dass seinem zweiten Buch doch noch ein Happyend hinzugefügt werden kann. 

Auf dieses Buch bin ich durch eine Empfehlung des Knaur Verlags gestoßen. Die Empfehlung befasste sich allerdings mit einem Folgeroman Jonathan Troppers, 'Sieben verdammt lange Tage'. Das Buch klang nach einem guten Roman, weshalb ich ihn mir zulegen wollte, aber leider feststellen musste, dass es noch nicht erschienen war. Also schmökerte ich weiter nach dem Autor und stolperte über dieses Buch, was mir ebenso interessant erschien. Also hab ich es mir 'ersatzweise' gekauft, und ich hab es absolut nicht bereut.
 
Anhand des Klappentextes konnte man sich ein wenig auf das Buch einstellen, allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass er dem Roman selber nicht gerecht wird. Das Buch hat mehr Witz, aber auch Trauer, als der Text vermittelt hat. Es gab viele Szenen, wo ich grinsen musste, aber auch welche, wo ich schlucken musste. Mir gefällt die Art Troppers zu erzählen. Vor allem eines meiner Lieblingselemente - das Springen zwischen Vergangenheit und Gegenwart - wurde hier wieder verwendet. Das Buch bleibt auch bis zum Schluss wirklich spannend, ohne dass man dem Geheimnis vorher schon wirklich auf die Spur kommt. Die Charaktere empfinde ich als unheimlich facettenreich. Die Protagonisten sind weniger stereotyp, wohingegen manche Nebenfiguren nur so vor Klischee strotzen, was dem Vergnügen aber keinen Abbruch tut.

Was mir besonders gefiel, war die Fähigkeit Joes zu erkennen, dass er sich in Situationen, in denen er besser die Klappe gehalten hätte, wie ein Arschloch benimmt. Herrlich. Außerdem mag ich die leise Ode an die Freundschaft, die in dem Buch rüber kommt, allerdings auch zeigt, dass auch Freundschaften eben nicht immer perfekt sind, weil jeder Mensch mal einen Fehler macht. Ich kann das Buch vorbehaltlos empfehlen. Es hat sich seine 4 Bücherwürmer redlich verdient, und ich freue mich jetzt noch mehr auf 'Sieben verdammt lange Tage'.


Freitag, 30. Juli 2010

Das bernsteinfarbene Foto

von Penelope J. Stokes


"Egal wie idyllisch das Leben nach außen hin wirkt, es gibt immer eine düstere Seite, einen verborgenen Ort, ein Geheimnis. Etwas, über das in Familien nicht gesprochen wird."

An ihrem 25. Geburtstag bekommt Deirdre McAlister ein Geschenk von ihrer sterbenden Mutter: ein altes Familienfoto. Dazu sagt sie die geheimnisvollen Worte: "Finde Dich selbst. Finde Deine Wahrheit. Rechne nur nicht damit, dass alles so ist, wie Du es erwartest."

Und damit beginnt Deirdres Suche - die Suche nach der einzigen Person, die die Wahrheit kennt. Gemeinsam mit ihrer lebenslustigen Freundin Carlene macht sie sich auf, um am anderen Ende der Vereinigten Staaten die unbekannte Seite ihrer Familie zu enthüllen. Die Dinge, die sie dort erfährt, erschüttern Deirdres Welt bis in die Grundmauern. Wird sie mit Hilfe ihrer Freunde eine neue Perspektive für ihr Leben finden?

Ich hab mich nach dem Klappentext wirklich ziemlich auf das Buch gefreut, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich schon anfing, enttäuscht zu sein, nachdem ich das erste Viertel gelesen habe. Die Geschichte ist leider von vornherein viel zu durchschaubar. Man kann sich wirklich schon denken, was es mit dem großen Geheimnis auf sich hat, und so spoilere ich auch nicht zu viel, wenn ich sage, dass mein zweiter Kritikpunkt gleich der unsensible Umgang mit Missbrauch und Inzest ist. Das Thema wird meiner persönlichen Meinung nach viel zu lapidar behandelt. Nervig war auch die ständige Anspielung auf den Willen Gottes. Nichts gegen gesunden Glauben, aber hier gab es zuviel davon. Zu allem Überfluss ist das Ende auch noch total abgedroschen und kitschig (und ich meine wirklich kitschig), und das sage ich, die ja eigentlich schon ein Fan von Happy Ends ist. Allenfalls könnte das Buch als Dreigroschenroman herhalten. Warum es bei manchen Shops so gute Bewertungen und Rezensionen erhalten hat, ist mir ein absolutes Rätsel.

Das ist eines der wenigen Male, wo ich mal nur einen Bücherwurm geben werde.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Fabelheim


von Brandon Mull



Buchrückentext: Kendra und Seth sollen die Ferien bei ihren Grosseltern in Fabelheim verbringen - eine Idee, die die Geschwister anfangs nicht sonderlich begeistert. Doch als sie sich plötzlich inmitten von Trollen, Satyren, Hexen und Feen wiederfinden, macht ihnen das Ganze allmählich so richtig Spass - zumindest so lange, bis sie erkennen, dass im bezaubernd, schönen Fabelheim auch schreckliche Wesen und dunkle Gefahren lauern...



Mir ist das Buch im Laden wegen seinem Coverbild aufgefallen und der Buchrückentext klang vielversprechend.

Zuhause habe ich es sofort in einem Rutsch durchgelesen, weil es fliessend, locker flockig geschrieben ist und die Geschichte einfach zu süss ist.



Zur Geschichte: Kendra und Seth sollen also die Ferien bei ihren Grosseltern verbringen, die sie gar nicht richtig kennen und ihr Grossvater Stan Sorensen legt den Beiden nahe unter gar keinen Umständen den Wald zu betreten, der sich auf dem Grundstück befindet. Sonst haben die Beiden eigendlich alle Freiheiten der Welt.



Seth der Unerschrockene hält sich natürlich nicht an diese Regel und beginnt den Wald zu erkunden, während seine Schwester damit beschäftigt ist, das Rätsel zu lösen, dass ihr Grossvater ihnen zur Beschäftigung auferlegt hat. Sie entdeckt ein geheimes Tagebuch und dann geht das Abenteuer auch schon los.



Stan Sorensen ist nähmlich der Verwalter eines Reiches, das sich Fabelheim nennt. In ihm wohnen magische Geschöpfe. Fabelheim ist für sie ein Rückzugsort aus der modernen Welt und alles darin unterliegt Gesetze und Grenzen.



Seth bricht ein Gesetz und die bösen Kräfte werden freigesetzt und plötzlich stehen sie ganz alleine da und müssen ihre Familie und Fabelheim retten.



Ich will jetzt nicht alles ausführlich erzählen, ihr dürft es gerne selbst lesen ^^



Mir hat es sehr gut gefallen. Die Geschichte ist spannend und sehr flüssig, allerdings war die Geschichte auf einmal Ende und es waren noch ein paar Seiten über.

Kurz gewunder, geblättert und dann steht da auf einmal:

"Sie fanden diesen Roman so fesselnd, dass Sie ihn gar nicht mehr aus den Händen legen möchten? Dann lesen Sie doch einfach weiter!"



WAAAS? Oh nee, nicht ein Mehrteiler. Ich hasse es auf das Ende einer Geschichte warten zu müssen, aber diesmal ist es egal. Das Buch hat ein Ende und es ist nicht zwingend erforderlich die Fortsetzung zu lesen, aber da es mir so gut gefallen hat, werde ich auf die Taschenbuchausgabe warten und sie mir dann holen.



Der nächste Teil erscheint als Hardcover übrigens nächsten Monat.



Ich gebe dem Buch 4 Bücherpunkte, weil es mich gut unterhalten hat.

Freitag, 21. Mai 2010

Hummeldumm


von Tommy Jaud


Buchrückentext:

Ein Höllentrip zwischen Feldbett und Funkloch!



9 Trottel mit albernen Sonnenhüten.

271 gar nicht mal so wilde Tiere.

3877 Kilometer Schotterpiste im Minibus.

Und weit und breit kein Handynetz.



"Ich drückte meine Nase ans Busfenster und blickte hinaus ins weite Land. Die Namibier winkten uns und lachten.

Klar lachten sie, sie waren ja frei. Wir nicht. Wir waren die in Blech gepackte Rache für die deutsche Kolonialzeit"



Ich habe gesagt, dass ich nie die 13,95 € für ein Taschenbuch ausgeben wollte (hab ich ja auch nicht), aber damit wäre mir ein geniales Buch entgangen.



Ein typische Tommy Jaud, bei dem man mehrmals irre kichert und vier Mal bin ich vor lachen in Tränen ausgebrochen.



Zum Inhalt: Matze Klein erlebt zusammen mit seiner Freundin Sina, zwei Wochen eine Namibia Gruppen Tour. Eingepfercht in einem Minivan und total bescheuerten Mitreisenden, erlebt er den Höllentrip seines Lebens und wer ist daran Schuld? Seine Freundin Sina natürlich.

Auszug aus dem Buch:

"Ich will es kurz machen: Schuld an allem war natürlich meine Freundin. Sie wollte schon immer nach Namibia. Sie fand, dass eine geführte Gruppenreise das Entspannendste für uns wäre. Ja..., es kann sein, dass ich in irgendeinem Telefonat zu ihr gesagt habe, sie solle einfach irgendwas buchen. Aber musste dieses irgendwas ausgerechnet eine zweiwöchige Gruppenreise durch ein Land sein, in dem jede hüftkranke Schildkröte schneller ist als das Internet?"



Durch ein kleines Missgeschick macht sich Matze den Urlaub selber mies, denn er hat vergessen die Reservierungsgebühr für seine und Sinas neue Eigentumswohnung zu bezahlen, so das diese nicht für sie reserviert bleiben kann. In diese Wohnung wollten beide nach dem Urlaub einziehen und so beginnt dann die Irrfahrt durch Namibia. Matze immer bemüht das noch irgendwie zu regeln, was nicht einfach ist, mangelt es doch an Reiseadapter für die Steckdose, an aufgeladenen Handyakkus und an Telefone. Die chaotische Reisegruppe macht die Sache natürlich nicht leichter.



Das Buch macht richtig Laune und ein bischen Fremdschämen bekommt man gratis zum Bauchmuskelkater dazu. Ich würde gerne mehr zum Buch schreiben, aber man sollte es wirklich selbst lesen und wenn ich jetzt weiter schreibe, verrate ich zuviel von der Story.



Tolles Buch, 5 Bücherpunkte von mir ^^

Montag, 17. Mai 2010

Supergute Tage


oder die sonderbare Welt des Christopher Boone

von Mark Haddon



Buchrückentext:

Christopher Boone ist fünfzehn Jahre, drei Monate und zwei Tage alt. Er kennt alle Länder und deren Hauptstädte sowie sämtliche Primzahlen bis 7507. Er liebt die Farbe Rot, hasst hingegen Gelb und Braun. Unordnung, Überraschungen und fremde Menschen versetzen ihn in Panik, denn Christopher leidet an einer leichten Form von Autismus.

Als aber der Pudel in Nachbars Garten mit einer Mistgabel umgebracht wird, beginnt Christopher, aus seiner fest eingefügten, kleinen Welt auszubrechen: Mutig stellt er den schändlichen Verbrecher und erfährt ausserdem was es heisst, in der Welt von Erwachsenen zu leben...



Meine Lieblingscusine hat mir Gestern dieses Buch ausgeliehen und ich habe es mit einem Haps verschlungen, denn ich habe den autistischen Christopher sofort ins Herz geschlossen.

Christopher der mit seinem Vater zusammen lebt, der auf eine Sonderschule geht, der sein Essen nicht mehr anrührt, wenn sich die verschiedenen Speisen auf seinem Teller berühren.

Christopher der nicht angefasst werden mag, der Schwierigkeiten hat die Gesichter seiner Mitmenschen zu lesen, der gerne mathematische Aufgaben löst.

Der aber unbedingt herausfinden möchte wer den Hund seiner Nachbarin getötet hat. Während seiner Ermittlungen schreibt er ein Buch. Ein Kriminalroman, denn schliesslich ist der Pudelmord ja auch ein Krimi und dabei erfährt Christopher eine Wahrheit mit der er und der Leser nicht gerechnet hat und eh man sich versieht ist man zusammen mit ihm auf einer Reise.



Interessant fand ich Christophers Gedankengänge. Auf der einen Seite schreibt er noch über seine Schule und dann erzählt er auf einmal von einer mathematischen, oder physikalischen Gleichung, oder er schreibt auf wie er seine Umwelt wahr nimmt.



Die Kapitel in dem Buch sind auch durch Primzahlen ersetzt und man bekommt einen schönen Einblick in Christophers Denkweise.

Diese Seitensprünge die sich durch die Geschichte Ziehen, empfinde ich auch nicht als störend. Im Gegenteil, das macht das Buch noch etwas authentischer.



Mir hat Supergute Tage sehr gefallen und es wird irgenwann auch noch als Dauergast in meinem Regal landen, denn meine Cusine will ihr Exemplar natürlich wieder haben.



Ich gebe dem Buch 4 von 5 Bücherpunkte.

Samstag, 17. April 2010

Wunschgeflüster

von Melina Gerosa Bellows

Es gibt nur ein paar Möglichkeiten im Leben, um sich etwas zu wünschen. Zum Beispiel, wenn man eine Sternschnuppe sieht. Oder beim Ausblasen einer Geburtstagskerze. Oder wenn man eine ausgefallene Wimper wegpustet. Oder…

Willkommen in der Welt von Bella! Schon ihr ganzes Leben nützt sie jede Gelegenheit, um ihre Wünsche in die Welt hinauszuflüstern. Als Kind träumt sie von glatten Haaren und fröhlicheren Eltern. Als Teenager wünscht sie sich nichts sehnlicher als den ersten, perfekten Kuss. Und später, als erfolgreiche Journalistin, dürften es ruhig ein paar Pfunde weniger auf den Hüften sein. Doch ihr allergrößter Wunsch bleibt immer derselbe: ihren Zwillingsbruder von seinem Autismus zu befreien. Erst als sie ihn fast verliert, lernt sie, ihn so zu akzeptieren, wie er ist – und mit ihm auch sich selbst…

Wunschgeflüster war nach langer Zeit mal wieder ein Buch aus dem Buchladen, gefunden beim Stöbern. Der Einband gefiel, der Klappentext ebenfalls, also gekauft. Glücklicherweise erwies sich mein Instinkt wieder einmal als richtig, denn das Buch stellte sich als Glücksgriff heraus. Besonders die Aufteilung gefiel mir. Jedes Kapitel handelt von einem bestimmten Alter von Bella und beginnt mit einer ähnlichen Aufteilung wie Schokolade zum Frühstück (Jahr, Alter, Lieblingssong, kostbarster Besitz, Idol, usw.). Man wird mit jedem Kapitel durch eine Episode in Bellas Leben geführt, beginnend im Kindesalter bis hin zu ihrem 40. Lebensjahr. Und jedes Kapitel beinhaltet die selben Themen: Männer, ihr Bruder, ihre Eltern, ihre Einstellung zu sich selbst. Aber mit jedem Kapitel ändert sich jedes dieser Dinge immer wieder, aber richtig glücklich wird Bella nicht. Erst als es schon fast zu spät zu sein scheint, nach zahlreichen gescheiterten Beziehungen, vielen Jojo-Diäten, Fehltritten mit Bobby (ihrem Bruder) begreift sie, wie sie glücklich werden kann.
Das Buch trägt nicht so dick auf, wie der Klappentext und meine Umschreibung vielleicht vermuten lassen. Es liest sich leicht und flüssig, ohne übermäßige Gefühlsduselei, aber mit einer Portion Humor. Mir gefiel besonders die Möglichkeit, Bella vom Kindes- zum Erwachsenenalter zu begleiten und ihre Entwicklungen und Erkenntnisse zu verfolgen. Ich kann es wärmstens empfehlen.

Für Fans von: Schokolade zum Frühstück, Rain Man

Für wieder einmal recht gute Unterhaltung gibt es 3 Bücherwürmer.

Donnerstag, 15. April 2010

Tagebuch eines Vampirs

von Lisa J. Smith
Es beginnt ganz harmlos: In der Highschool verliebt sich die 17-jährige Elena in den attraktiven Stefano. Was sie nicht ahnt: Der Junge ist ein Vampir und stammt aus dem Florenz des 15. Jahrhunderts! Schon seit über 600 Jahren liefern sich Stefano und sein Vampirbruder Damon erbitterte Rivalenkämpfe um ihre große Liebe - Elena.

Die Bücher sind keine Neuerscheinung sondern nur eine Neuauflage, deren 4 Bände seit eben dieser Auflage 'Im Zwielicht', 'Bei Dämmerung', 'In der Dunkelheit' und 'In der Schattenwelt' heißen. Die meisten kennen die Reihe eher aus dem Fernsehen unter dem Titel 'Vampire Diaries'. Wenn es Romane zu einer solchen Serie gibt, bin ich immer gewillt, sie zu lesen, besonders wenn es um eines meiner Lieblingsthemen, nämlich Vampire geht. Mir war von vornherein klar, dass es sich um Jugendbücher handelt, da ich aber auch Bücher aus meiner Kindheit heute noch lese, war mir das Schnuppe. Allerdings merkt man den Büchern an, dass sie für Jugendliche geschrieben sind. Die Geschehnisse entwickeln sich relativ schnell, wodurch der Spannungsbogen zwar da ist, aber leider kürzer ist als bei anderen Romanen. Das tat dem Lesespaß jedoch keinen Abbruch. Mir gefielen sogar die Vampire besser als in der Bis(s)-Reihe, weil sie wirkliche Makel und Schwächen haben. Wer allerdings eine Original-Kopie von Buch zu Serie oder umgekehrt erwartet, wird enttäuscht sein, denn man hat eher den Eindruck, man habe es mit zwei unterschiedlichen Geschichten zu tun, die ledigliche ähnliche Parallelen aufweist.

Alles in allem haben mir die Romane echt gut gefallen. Keine Lieblingsbücher, aber doch spannend und unterhaltsam. Der neue Band, Nummer 5 mit dem Titel 'Rückkehr bei Nacht' liegt bereits hier. Eine Umstellung wird es, denn dieser Band hat alleine 607 Seiten, während seine 4 Vorgänger zusammen 1029 hatten. Band 1 hatte 256 Seiten. Das ist schon ein Unterschied.

Lesenswert für: Bis(s)-Fans, Leser von House of Night

Für relativ gute Unterhaltung gibt es 3 Bücherwürmer.

Mittwoch, 7. April 2010

Der unsterbliche Alchemyst


Die Geheimnisse des Nicholas Flamel, Band 1

Von Michael Scott



Buchrückentext:



San Francisco. Am hellichten Tag wird in Nick Flemings Buchhandlung unter Einsatz von Magie ein altes Buch gestohlen. Die Zwillinge Sophie und Josh staunen nicht schlecht, als der Buchhändler sich als der berühmte Alchemyst Nicholas Flamel zu erkennen gibt, geboren vor über 670 Jahren!

Er hat einst das Geheimnis ewigen Lebens entdeckt und nun sind die Mächte des Bösen hinter ihm her.

Ein atemberaubendes Abenteuer beginnt.





Dieses Buch hat mir richtig gut gefallen und Band 2 und 3 werden mein sein, zumal die Geschichte ja mittendrin aufhört.



Man könnte dieses Buch auch "Die unglaublichen Abenteuer von Sophie und Josh" nennen, denn sie sind die wahren Hauptdarsteller.

Beide gucken nicht schlecht, als sie sich plötzlich in einem Durcheinander von herumfliegenden Büchern, Golems und echter Magie wiederfinden, als der Buchladen von Nick Fleming zerstört wird.



Da die Zwillinge Zeuge dessen wurden, sind sie nun in Gefahr und Nick Fleming, der sich als Nicholas Flamel dem unsterblichen Alchemisten zu erkennen gibt, versucht beide zu retten.

Das ist natürlich leichter als gesagt, denn das Buch, das seine Unsterblichkeit sichert und alle Geheimnisse der Magie in sich vereint, wurde zusammen mit seiner Frau Perenelle gestohlen und beide, Nick und Perenelle werden innerhalb eines Monats altern und schliesslich sterben, wenn Nick das Buch nicht aus den Fängen des Bösen zurückbekommt.



Für Sophie und Josh ist dies ein Auftakt eines grossen Abenteuers voller Magie und Götterwesen. Zwischen Gut und Böse und Anfangs ahnen sie nicht, dass sie Teil einer uralten Prophezeiung sind, die sich nun erfüllt.



Mehr will ich nicht verraten. Für mich ist das ein rundum gelungenes Buch. 5 Bücherpunkte.

Freitag, 2. April 2010

Patty Jane's Frisörsalon

von Lorna Landvik

Alles fängt so wunderbar an: Patty Jane, gerade 21, feiert ihre Traumhochzeit mit dem unverschämt gutaussehenden Norweger Thor. Kurze Zeit später trifft Harriet, Pattys begabte Schwester, doch tatsächlich ihren Märchenprinzen auf der Straße: Avel ist zwar klein und rundlich, dafür aber wahnsinnig charmant und ganz nebenbei der Erbe eines millionenschweren Cornflakes-Imperiums. Aber das große Glück ist nicht von Dauer: Thor macht sich aus dem Staub, kurz bevor Töchterchen Nora das Licht der Welt erblickt. Und Harriet verliert Avel bei einem tragischen Unfall - drei Tage vor der Hochzeit.
Den beiden patenten jungen Frauen bleibt nichts anderes übrig, als ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, und die zündende Idee dazu liefert Patty Jane: Sie eröffnet einen Frisörsalon der ganz besonderen Art. Während sie ihren Kundinnen Strähnchen färbt und Locken wickelt, spielt Harriet die Harfe, Thors Mutter reicht frisch gebackene norwegische Plätzchen herum, und der Indianerjunge Clyde Chuka manikürt den Damen die Nägel. Patty Janes Flotte Locke ist bald der In-Treffpunkt der Nachbarschaft, denn hier finden auch abendliche Literatur- und Kochkurse, Diashows und Tanzfeste statt. Bis Patty Jane und Harriet neues Liebesglück finden, müssen jedoch noch einige dramatische Situationen gemeistert werden - bei denen weiblicher Zusammenhalt und das Herz am rechten Fleck von unschätzbarer Hilfe sind.
Ein charmanter, temporeicher Unterhaltungsroman, der in ungewöhnlichem Ambiente noch einmal das Lebensgefühl der sechziger und siebziger Jahre aufleben lässt.

Patty Jane's Frisörsalon ist eines meiner Lieblingsbücher, und das nicht ohne Grund. Zunächst einmal hat dieses Buch beinahe alles abgedeckt: Liebe, Drama, Freundschaft, Überraschungen, Humor, Spannung...alles eben. Wer hier allerdings tiefgründige Unterhaltung erwartet, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, denn das Buch liest sich eher flott und leicht, auch wenn sich doch die ein oder andere Lebensweisheit darin findet. Am meisten haben mir an dem Roman zwei Dinge gefallen: das im Klappentext schon erwähnte Ambiente und die Überraschungen. Der Roman bringt eine Art von Lebensgefühl rüber, die mich unheimlich berührt hat, und egal, was man am Anfang denkt, es endet anders. Ob das Buch ein echtes Happy End hat oder nicht, muss jeder für sich selber entscheiden, aber mir persönlich war der Epilog, in dem das weitere Leben der Protagonisten beschrieben wird, etwas zu kurz, aber ich bin auch ein Mensch, der am Ende gerne weiß, was bis zu ihrem Ableben weiter mit den Personen geschieht. :D Aber keine Angst, der Roman ist in sich abgeschlossen.

Lesenswert für: Fans von Grüne Tomaten und Die göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya Schwestern

Da es sich hier um eines meiner Lieblingsbücher handelt, gibt es natürlich 5 Bücherwürmer.

Und die Abalone sagt dazu:
Auf Empfehlung von Fianna habe ich mir dieses Buch ebenfalls besorgt. Über den regulären Buchhandel habe ich es nicht mehr gefunden, aber es gibt ja genügend Plattformen, bei denen man Bücher gebraucht erhalten kann.

Zum Buch selber hat Fianna ja schon alles Wesentliche gesagt.
Ich fand es faszinierend zu lesen, mit welchem Selbstbewusstsein die Frauen ihr nicht immer einfaches Leben gemeistert haben. Die Geschichte hat einfach Herz und ich bin froh, dass ich Fiannas Rat gefolgt bin.

Mein Rat: Unbedingt lesen!

Mittwoch, 31. März 2010

Hermux Tantamoq


Im Wettlauf mit der Zeit von Michael Hoeye



Das Leben des brillianten Uhrmachers Hermux Tantamoq verläuft ruhig und gemütlich - bis Linka Perflinger seinen Laden betritt. Sie ist Abenteuerin und Fliegerin und besteht darauf, dass Hermux ihre völlig ruinierte Uhr bis zum nächsten Mittag repariert. Das Wichtigste: Sie muss genau die richtige Zeit anzeigen, denn eine Sekunde kann über Leben und Tod entscheiden. Hermux vollbringt das Wunder, dich Miss Perflinger erscheint nicht. Ein atemberaubender Wettlauf mit der Zeit beginnt.



Bei Amazon gefunden, den Titel gemocht und gekauft. Band 1 von 3. Alle sind aber in sich abgeschlossen.



Schon auf der ersten Seite kam ich etwas ins grübeln.

Steht da doch: "Sie trug kein Make-up. Nur ihr natürliches, prächtig dunkelbraun glänzende Fell."

Fell? Hallo, ich bin in eine Mäusegeschichte gelandet und die hat es in sich. Man schliesst gleich den kleinen Mäusemann Hermux Tantamoq ins Herz, der sich mit kaputten Uhren und einer furchtbaren Nachbarin rumschlagen muss.

Zu allem Übel verliebt er sich ein bischen in Linka Perflinger und setzt alles daran sie zu finden und damit beginnt auch schon das Mäuseabenteuer, dass wirklich sehr nett geschrieben wurde. Es wird allerdings nicht erklärt warum die Uhr jetzt so genau gehen muss, spielt also keine weitere Rolle.

Es gibt zwar kein erwartetes Happy-End, aber ein schönes und ich werde mir auch bestimmt noch Band 2 und 3 gönnen.
3 Bücherpunkte von mir.

Dienstag, 30. März 2010

Die Töchter der Familie Faraday

von Monica McInerney

Die zwanzigjährige Maggie Faraday bekommt überraschend Besuch von ihrem Großvater Henry, der sie um Hilfe bittet: Sie soll ihn dabei unterstützen, ein Treffen mit seinen fünf Töchtern zu arrangieren. Doch als die Faraday-Schwestern aus allen Ecken der Welt anreisen, merkt Maggie schnell, dass etwas nicht stimmt. Sie kommt einem langgehegten Geheimnis auf die Spur, das das Leben der Familie Faraday von Grund auf verändern wird.

Dieses Buch habe ich nur zufällig beim Stöbern in der Buchhandlung entdeckt. Ich mochte das Cover, und dann gefiel mir auch der Klappentext. Ich habe irgendwo in einer Rezension gelesen '640 Seiten, die wie im Flug vergehen' und es stimmt. Ich mochte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Anfangs lernt man die 5 Schwestern Juliet, Miranda, Eliza, Sadie und Clementine kennen, die von ihrem liebenswerten, aber etwas verschrobenen Vater aufgezogen wurden. Ich persönlich tu mich anfangs mit so vielen Protagonisten schwer, den Überblick zu behalten, aber schon nach einigen Seiten hat man das Gefühl, man kenne die Familie persönlich. Als die jüngste Faraday, Clementine, schwanger wird und schließlich die kleine Maggie bekommt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Hilfsbereit greifen ihr zunächst alle Schwestern unter die Arme, um ihr beim Aufziehen ihres Kindes zu helfen, aber so rosarot ist das Leben leider nicht. Schließlich verdichten sich Probleme, bis es am Ende dramatisch wird. Ich will nicht zu viel verraten.
Ich mag besonders das Element des Springens zwischen Vergangenheit und Gegenwart, um die Spannung aufzubauen. Man kann der Geschichte nachsagen, dass sie zumindest ab der Hälfte des Buches ein wenig vorhersehbar wird, aber das mindert den Lesespaß in keinster Weise. Ich empfand die Geschichte trotzdem als spannend bis zur letzten Zeile. Und auch die Hoffnung gab man bis zur letzten Seite nicht auf.

Lesenswert für: Fans von Spannung, Dramatik und Familiengeheimnissen

Auch hier gibt es 4 Bücherwürmer.

Troposhere


von Scarlett Thomas.


Ich gebe zu, ich habe damals das Buch nur wegen dem Cover gekauft.

Zum Glück war der Buchdeckeltext auch spannend:



Als die Studentin Ariel Manto in einem Antiquariat auf eine Ausgabe von "The End of Mister Y" stösst, traut sie ihren Augen kaum. Sie weiss, dass dieses Buch überaus selten ist und das angeblich bisher niemand die Lektüre überlebt hat.

Ariel glaubt nicht an Flüche. Unerschrocken vertieft sie sich selbst in die aberwitzige Geschichte des Mister Y, der mit Hilfe eines Elixiers in eine andere Dimension reist: die Troposphäre, sprich die Gedankenwelt der ganzen Menschheit. Ariel glaubt auch nicht an Wunderdrogen, dennoch startet sie einen Selbstversuch - und ahnt nicht, was sie dabei aufs Spiel setzt.



Der Klapptext der Hardcover Ausgabe verspricht:



Ariel Manto hat es nicht leicht: Sie ist pleite, ihre Wohnung ein Rattenloch - und die Quellenlage zu ihrer Dissertation über den viktorianischen Schriftsteller T. E. Lumas ist verheerend: Nicht nur heißt es, dass auf dessen Hauptwerk ein Fluch lastet, es ist auch so gut wie ausgeschlossen, dies zu verifizieren, denn alle Exemplare des Buches sind verschollen. So kann Ariel ihr Glück kaum fassen, als ihr eine Ausgabe von Lumas’ Opus magnum in die Hände fällt. Wie besessen vertieft sie sich in die aberwitzige Geschichte von Mr. Y, der durch die Einnahme eines Elixiers in eine andere Dimension, die Troposphäre, versetzt wird. Dort ist es möglich, durch die Gedanken anderer Menschen - und damit auch durch Zeit und Raum - zu reisen. Zynische Skeptikerin, die sie ist, glaubt Ariel weder an Flüche noch an Wunderdrogen, dennoch startet sie einen Selbstversuch - und landet tatsächlich in der Troposphäre. Doch diese Art des Reisens birgt ungeahnte Gefahren, denn nicht alle Wesen, die die Troposphäre durchwandern, sind Neuankömmlingen wohlgesinnt. Zum Glück steht Ariel ein treuer Gefährte zur Seite, denn bei der wilden Jagd durch alle Dimensionen geht es um nichts Geringeres als die Rettung der «realen» Welt …



Mich hat das Buch ordentlich gepackt, auch wenn es an manchen Stellen leider etwas langatmig wurde. Nichtsdestotrotz geht man gerne mit Ariel durch die Troposhäre, den Feind immer im Nacken.

Der wissenschaftliche Teil des Buches könnte für manchen etwas anstrengend sein, aber mir haben die Gedanken rund um die Noetik gefallen.

Für mich ein lohnenswertes Buch. 4 Bücherpunkte.

Montag, 29. März 2010

Weiberabend


Acht ganz verschiedene Frauen versammeln sich zur Pyjamaparty: Ohne Männer, ohne Kinder, mit köstlichem Essen und einer Menge Alkohol. Und diese Nacht hat es in sich!

Geheimnisse werden enthüllt und Freundschaften auf die Probe gestellt, wenn sich Joanne und ihre Freundinnen in Helens Landhaus treffen und die Nacht durchquatschen. Zwischen Erdbeer-Daiquiris, Garnelen-Koriander-Curry und Schokolade bis zum Abwinken geht es auch ans Eingemachte: Ist es besser, seinen Kindern in allem vollkommene Freiheit zu lassen, selbst wenn man es nur mit Beruhigungsmitteln ertragen kann? Oder ist alles eine Frage des richtigen Kinesiologen? Was macht man, wenn das Kind Bettnässer ist, und wer hat heute überhaupt noch Zeit für Sex?

Mehrmals während des Lesens hab ich verschiedenen Leuten gegenüber behauptet, Weiberabend sei meine Bibel. Und das meine ich so. Ich hab gelacht, ich hab nachgedacht, und ich hab eines gefühlt: Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass die Mutterschaft hier nicht nur als rosarot beschrieben wird, sondern auch mal als das, was sie manchmal wirklich ist: als nervenaufreibend. Das Buch ist witzig geschrieben, gerade als Mutter muss man oft schmunzeln, weil man sich an vielen Stellen wieder erkennt. Nicht immer stimmt man den Frauen jedoch zu: so wunderte ich mich wirklich, dass die schwangere Helen Alkohol trinkt. Einiges kommt auch ein wenig überzogen daher, und manchmal gehen einem die ständigen Vergleiche mit einem Gericht schon auf die Nerven, aber im Großen und Ganzen ist das Buch fabelhaft, eben deshalb weil es größtenteils ehrlich und unverblümt ist, wenn auch wohl hauptsächlich für Mütter geschrieben.

Geeignet für: Mütter, Fans von "Hilfe, ich platze" und "Frisch gewickelt"

Von mir gibt es 4 Bücherwürmer.

Grand Opening

Die Idee dieses Blogs geistert schon eine Weile in meinem Kopf rum, und nun hab ich beschlossen, sie auch umzusetzen. Da mir Abalones Buchtipps immer sehr helfen, möchte ich hier meine Buchempfehlungen niederschreiben, bzw. meine persönlichen Kritiken von Büchern, die ich schon gelesen hab, und das sind eine Menge. :) Wenn sich wer von den Leseratten berufen fühlt, sich an diesem Blog zu beteiligen, so möge man mir Bescheid geben. Co-Autoren sind schnell eingerichtet. Ich denk da speziell an Abalone, Tscharlieh und Sui, die ja doch einen unterschiedlichen Buchgeschmack haben, was sicher etwas mehr Vielfalt hier hinein bringen würde. Das Design wird noch angepasst, ich hab da schon was schönes im Kopf.