Mittwoch, 25. August 2010

Wir sind die Nacht.


Von Wolfgang Hohlbein.

Der Buchrückentext ist sehr knapp bemessen:

Ich war nichts. Ein Abschaum.
Dreck, den selbst Ratten nicht fressen.
Unsichtbar für die Welt.

Bis SIE mich sah.

Und dann kam der Hunger.
Allesverzehrender Hunger.

Jetzt übersieht mich keiner mehr.


Und weil das Buch eingeschweisst ist, kommt man nicht einmal an die Umschlagbeschreibung ran, die da lautet:

Keine Falten, kein Älterwerden, kein Montagmorgen! Die drei Vampire Louise, Nora und Charlotte treiben in Berlin ihr nächtliches Unwesen. In einer Edeldisco trifft Louise eines Nachts auf Lena, die sich auf Diebestour in der Stadt herumtreibt, und beißt sie auf der Damentoilette. Lenas Körper verändert sich, und sie muss akzeptieren, dass sie zum Vampir wird. Erst genießt sie den Luxus, die Partys, die grenzenlose Freiheit, doch dann machen ihr die Mordlust und der Blutdurst ihrer Gefährtinnen immer mehr zu schaffen. Gleichzeitig sind Lenas Schwarm Tom und die Polizei den Vampirfrauen auf den Fersen. Lena offenbart sich Tom, dessen Liebe stärker als die Pflicht ist – was Louise eifersüchtig beobachtet ...

Der Buchrückentext liess mich dieses Buch haben wollen, allerdings ist die 607 Seiten starke Hardcoverausgabe nicht gerade billig und so musste ich eine Weile warten um mir das Buch leisten zu können.

Jetzt bin ich hin und hergerissen zwischen "Boah, tolles Buch, toller Auftakt, tolle Geschichte und überhaupt" und "Ähh kann dann jetzt auch mal wieder was passieren" und "was schon Ende?"

Da ich es nicht besser auf den Punkt bringen kann, zitiere ich mal aus einer Kundenrezension bei Amazon

Über Nacht verändert sich einfach alles im Leben der 21-jährigen Lena. Bisher lebte sie bei ihrer alkoholkranken Mutter in einer verdreckten kleinen Wohnung und verdiente sich mit ihren Diebestouren den Lebensunterhalt. Doch Lena muss nicht nur für den Lebensunterhalt sorgen, sondern wird auch noch von ihrem Bewährungshelfer erpresst, der jede Woche Geld sehen will oder ansonst eine körperliche Gegenleistung fordert. Um das benötigte Geld herbeizuschaffen verschlägt es Lena in eine Edeldisco in der sie Louise kennenlernt, welche sie zu einem Vampir macht.



Völlig verwirrt muss über die körperliche Veränderung gerät sie in ein Luxusleben wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können. Doch schon bald muss Lena feststellen, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist. Sie wird immer öfters in Kämpfe mit Strigois verwickelt und zu allem Überfluss verliebt sie sich über beide Ohren in den Polizisten Tom...



Meine Meinung:



Wolfgang Hohlbeins neuster Vampirroman "Wir sind die Nacht" beginnt ziemlich spannend mit einer rasanten Verfolgungsjagd und stolpert dann langsam in die Erzählung über das bisher ziemlich unangenehme Leben der 21-jährigen Lena welches sich über Nacht grundlegend verändert.


Die Story an sich gefällt mir ziemlich gut, da sich Hohlbein viel mit den Auswirkungen die die Verwandlung in einen Vampir mit sich bringt beschäftigt und auch eine kleine Lovestory einflechtet. Die Charaktere an sich scheinen zu Beginn etwas obeflächlich was sich jedoch im Verlauf des Buches ändert. Die Persönlichkeiten von Lena und auch ihre Vampirfreundinnen bekommen immer mehr Facetten und es wird sich auch über das ganze Buch hinweg hauptsächlich mit diesen Figuren beschäftigt wobei mir die Ausarbeitung von Tom und der Liebesgeschichte eindeutig zu kurz kommt.


Der Verlauf von Hohlbeins Vampirroman "Wir sind die Nacht" ist teilweise ziemlich temporeich. wird aber oftmals durch seine vielen Wiederholungen ausgebremst und die Spannung sinkt damit leider auch wieder in den Keller.


Ich kann das nur unterstreichen. Wenn man bedenkt, dass Hohlbein diese 600 Seiten basierend nach einem Drehbuch gezaubert hat, hat er wie immer, grandiose Arbeit geleistet.

Ich bin mit dem Buch zufrieden, aber umgehauen hat es mich nicht und ich bin auch nicht versucht, mir den Film (Herbst 2010) anzusehen.

Von mir 3,5 Punkte.
3 sind zu wenig und 4 wären zu viel.

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