Mittwoch, 8. September 2010

Adrenalin

von Michael Robotham


Joe O'Laughlin ist einer der renommiertesten Psychotherapeuten Londons. Doch er hat einen Klienten, der ihm Rätsel aufgibt: Bobby Moran, einen ebenso verschlossenen wie zur Aggressivität neigenden Mann, dem es immer wieder gelingt, Joe auf raffinierte Weise zu manipulieren. Als Joe eines Tages von der Polizei gebeten wird, in dem Mordfall an einer jungen Krankenschwester eine Expertise abzugeben, beschleicht ihn ein böser Verdacht. Denn das Todesopfer trägt Verletzungen, die in erschreckender Weise mit den Gewaltphantasien Morans übereinstimmen. Joe beschließt, die dunkle Vorgeschichte seines mysteriösen Patienten zu ergründen - und muss erkennen, dass er längst in eine heimtückische Falle geraten ist, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint... 

Ich muss gleich vorweg sagen, dass ich normalerweise so gut wie gar keine Krimis oder Thriller lese. Aber dann erzählte mir Tscharlieh von "Dein Wille geschehe" vom gleichen Autor, und es klang so spannend, dass ich mir "Adrenalin", seinen ersten Roman zulegte. Warum "Adrenalin"? Ich bin jemand, der Fernsehserien oder Buchreihen gern in chronologischer Reihenfolge sieht oder liest. Also fange ich mit dem ersten Band an.

"Adrenalin" beeindruckte mich von Anfang an. Hoch zu loben ist an dieser Stelle für die empfindsamen Seelen unter uns, dass Robotham ganz ohne Splatter oder unnötige Gewalt auskommt, was mir wirklich ganz besonders gut gefiel und anfangs meine größte Sorge war. Der zweite Kritikpunkt, den ich hätte haben können, ist, dass das Buch im Präsenz geschrieben ist. Ein Stil, den ich normalerweise nicht besonders mag. Aber bei diesem Roman fiel es mir überhaupt nicht auf. Im Gegenteil hatte man dadurch das Gefühl, man sieht Joe die ganze Zeit über die Schulter und ist bei ihm. Die Protagonisten sind allesamt ziemlich sympathisch, der eine mehr (Joe zum Beispiel), der andere weniger (Detective Inspector Ruiz zum Beispiel). Man findet sich auch gut in den Roman ein, aber der größte Pluspunkt ist Robothams Undurchschaubarkeit. Man wird auf verschiedene Fährten geführt, und hin und wieder denkt man, man wüsste, wer der Täter ist. Ist aber nicht so. Nein, das Voraussehen des Endes blieb aus und der Aha-Effekt kam wirklich ziemlich zum Schluss. Absolut spannend. Robotham wird als neuer Stern am Krimi-Himmel gehandelt. Ist er das? Meiner Meinung nach ist er es definitiv. Ich konnte es wirklich kaum erwarten, "Amnesie", den zweiten Band, in die Finger zu bekommen.

"Adrenalin" bekommt von mir 4 von 5 Bücherwürmern. :)



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