Auch wenn Abalone schon eine sehr schicke Renzension zu diesem Buch verfasst hat, möchte auch ich hier noch einmal meine Meinung kundtun.
Klappentext:
Klappentext:
Jeder, der Das Buch ohne Namen las, ist tot. Für den Rest kommt kommt nun Das Buch ohne Staben.
Auch
ein Massenmörder muss an seine Rente denken. Erst recht nach 18 Jahren
Gemetzel und einer höllischen Menge Bourbon. Und so kommt es, dass der
berüchtigte Bourbon Kid seinen Job an den Nagel hängen will. Doch so
einfach ist das nicht. Der Mönch Peto ist ihm auf den Fersen, denn
Bourbon Kid hat alle Mitbrüder des Mönchs auf dem Gewissen. Außerdem
trachten ihm diverse Zeitgenossen nach dem Leben: eine Reihe von
Vampiren und Söldnern, eine Mumie, ein neuer Dunkler Lord - die Liste
scheint endlos.
Rente hin oder her. Bourbon Kid hat die Nase voll und erstellt seine eigene Abschussliste. Und diesmal verschont er niemanden.
Kritik:
So
schnell kann es manchmal gehen. Der Vorgänger "Das Buch ohne Namen" ist
noch nicht sonderlich lange ausgelesen und schon erscheint hier die
Rezension zum zweiten Band "Das Buch ohne Staben". Das sagt schon etwas
aus, wenn man bedenkt wie tranfunzelig ich in letzter Zeit mit meinen
Büchern war.
Ich
war schon vom ersten Band recht begeistert und ich muss sagen, dass
sich das auch hier nahtlos fortsetzt. Anonymus setzt auch in seinem
zweiten Werk (wobei das Vorwort davon spricht, dass besagter Herr über
die Jahrhunderte schon deutlich mehr Werke veröffentlicht hat) auf das
bewährte Prinzip seiner Bourbon Kid-Reihe. Kurze und knackige Kapitel
verhindern, dass man sich langweilt, denn auch wenn sich in diesem Roman
vermehrt ruhige Kapitel finden, sind diese jedoch nicht langweilig
geschrieben - und gerade wenn man denkt, dass nun doch einmal wieder
etwas passieren könnte, ist das Kapitel beendet und man hat es wieder
mit einem der actionreicheren und spannenderen Parts zu tun. Wie gehabt
kann man also sagen, dass Anonymus (irgendwie widerstrebt es mir immer
noch, den Autoren so anzusprechen) einen guten Mittelweg zwischen Ruhe
und Sturm gefunden hat, meines Erachtens nach sogar noch einen Tick
besser als im Vorgänger. Wo wir gerade beim Vorgänger sind, die wenigen
überlebenden Hauptpersonen geben sich im Buch ohne Staben die Klinke in
die Hand - und der Autor schafft es auch tatsächlich, vor allem dem
Bourbon Kid (und einigen wenigen der anderen bekannten Figuren)
tatsächlich so etwas wie einen Hintergrund einzuhauchen. Wie gewohnt
reicht es aber auch, sich auf diese wenigen Personen zu beschränken,
denn eines haben beide Bücher gemeinsam: Es wird gestorben und gemordet
ohne Ende. Und wie schon im ersten Teil auf eine äußerst blutige,
teilweise schon abstoßend brutale, Art und Weise. Man hat fast den
Eindruck, dass der Autor sich in diesem Punkt noch einmal steigern
wollte. In einem anderen hat er das auf jeden Fall getan und damit einen
meiner größten Kritikpunkte des ersten Bandes ausgeräumt: im Buch ohne
Staben wird nicht ausgeblendet, wenn die Action beginnt, sondern es wird
tatsächlich ausgeschrieben, was passiert. Keine "Überblendungen" mehr -
was mir persönlich deutlich besser gefällt als die dauernden
Andeutungen im ersten Teil.
Generell
hat Anonymus wieder einen Spannungsbogen geschaffen, der sich von
Anfang bis Ende auf einem erfreulich hohen Niveau befindet, man möchte
das Buch nicht aus der Hand legen, da man wieder unbedingt wissen
möchte, wie es weiter geht. Anders jedoch als im ersten Teil setzt der
Autor nicht ausschließlich auf die Spannung, speziell zum Finale hin
kann man dem Buch ohne Staben sogar einen gewissen dramatischen Effekt
nicht absprechen. Auch wenn das Ende schließlich nicht ganz überraschend
ist (was aber zum Teil an meinem Wissen um einen bereits erschienenen
dritten Band liegt), gelingt es dem Verfasser doch, den Leser noch
einmal richtig mitfiebern zu lassen. Super, genau so wünsche ich mir
das. Ebenfalls wieder vorhanden ist der äußerst bösartige (wenn auch
ziemlich flache) Humor, der auch schon das Buch ohne Namen geprägt hat,
auch wenn ich finde, dass er hier noch einmal ein bisschen verfeinert
und zumindest ein kleines bisschen niveauvoller ausgefallen ist. An
einigen Stellen blitzt in meinen Augen tatsächlich etwas von dem Talent
auf, was zum Beispiel ein Christopher Moore an den Tag legt, zumindest
in seinen Werken wie Fool, welches was Sex, Gewalt und vulgäre Witze
angeht auch nicht gerade ohne ist.
Fazit:
Das
Buch ohne Staben ist eine würdige Fortsetzung des ersten Teils, welches
vieles gleich gut und einiges sogar besser macht als dieser. Dennoch
muss auch hier gewarnt werden: diese Reihe ist speziell. Sehr speziell.
Wer geschmackvollen Humor, literarischen Anspruch oder blutleere
Spannung mag, wird sich hier nicht wohl fühlen. Wer mit einem dreckigen
Bastard von Buch zurecht kommt, wird seinen Spaß haben.