Loewe Verlag, 15. Februar 2011
OT: Skulduggery Pleasant
Inhaltszusammenfassung:
Stephanie ist 12 Jahre alt und 
eigentlich ein ganz normales Mädchen. Als ihr Onkel Gordon Edgley, 
seines Zeichens Schriftsteller, verstirbt wird sie zur allgemeinen 
Überraschung die Haupterbin seines nicht unbeträchtlichen Vermögens. Auf
 seiner Beerdigung lernt sie zum ersten Mal einen mysteriösen Mann 
namens Skulduggery Pleasant kennen. Was sie noch nicht weiß: eben jener 
“Mann” wird ihr in Kürze das Leben retten, als sie nach einem Unwetter 
alleine in der Villa ihres Onkels übernachten muss. Es stellt sich dabei
 heraus, dass Skulduggery ein Privatdetektiv ist – und ein Skelett. Er 
lässt Stephanie eintauchen in die Welt der Zauberer, in der sich sehr 
schnell herausstellt, dass Gordon mehr geschrieben hat als nur 
Fantasy-Bücher. Und dass er ermordet wurde. Das Gespann nimmt die 
Ermittlungen auf und schnell gerät es dabei in (Un-)Lebensgefahr.
“Skulduggery Pleasant” ist wieder einer 
dieser Romane, die ich im Normalfall wahrscheinlich dezent übersehen 
hätte – und das nicht nur auf Grund der Tatsache, dass es sich hierbei 
um einen Jugendroman handelt, für den der Verlag das Alter 12 – 15 Jahre
 empfiehlt. Viel mehr hätte ich vermutlich auf Grund des Covers und des 
irgendwie zwar ungewöhnlichen, aber zeitgleich auch ziemlich 
gewöhnlichen Hauptcharakters (und nicht zuletzt auch des seltsamen 
Titels” vorbei gegriffen. Nun, meine Freundin meint meinen Geschmack zu 
kennen (was ich nur schwer bestreiten könnte) und von daher war es nach 
ihrer dezenten Empfehlung (“Hier ist das Buch, lies es mal”) an der 
Zeit, Skulduggery Pleasant eine Chance zu geben.
Wie ich gleich vorab sagen möchte: ich 
habe es nicht bereut und der Roman hat nur wieder unterstrichen, dass 
Fianna tatsächlich weiß, was mir gefällt. “Skulduggery Pleasant” ist ein
 Buch, welches zwar als Jugendbuch konzipiert ist, dabei aber absolut 
über die Qualitäten verfügt, um auch Erwachsene gut zu unterhalten, da 
es nicht zu gezielt auf die eigentliche Zielgruppe zugeschnitten ist. 
Derek Landy gelingt es von Beginn an, den Leser in Stephanies Welt 
hinein zu ziehen, dabei kommt dem Roman zu Gute, dass er nicht viel Zeit
 damit vertut, die Dramatik um Gordons Tod auszuarbeiten, sondern diesen
 nur einleitend benutzt um seine Hauptcharaktere einzuführen. Es dauert 
nur einige Seiten, bis er schließlich mit einer weitaus actionreicheren 
und noch etwas kürzeren Einleitung aufdeckt, wer Skulduggery wirklich 
ist – und ab diesem Moment beginnt sich auch schnell eine stetige 
Spannung aufzubauen – und das auf einem recht hohen Niveau. Das es sich 
dabei aber nicht um einen klassischen Thriller mit Urban Fantasy 
Einschlag handelt, sollte sich der Leser aber vorab ebenso bewusst 
machen: Derek Landy greift in seinem ersten “Skulduggery Pleasant”-Roman
 sehr viel auf Humor zurück, die Handlungen seiner Hauptfiguren werden 
oftmals von einem leichten Schmunzeln begleitet, welches in den (häufig 
vorkommenen) Wortgefechten zwischen Skelett-Detektiv und 
zynisch-sarkastischer 12jähriger mit ziemlich großer Klappe auch gerne 
einmal in einen lauten Lacher mündet. Durch die Ansiedelung der Magier 
in unserer realen Welt war es nicht nötig, eine aufgebauschte 
Fantasy-Szenerie zu kreieren, was der Sache aber keinen Abbruch tut. Wie
 und warum niemand Notiz von den Zauberern nimmt, wird im Lauf der 
Geschichte angenehm logisch erklärt, so dass es hierdurch nicht zu 
unglaubwürdigen und bemühten Erklärungen kommt.
Die Charaktere in “Skulduggery  
Pleasant” sind sehr gelungen, wobei der Fokus natürlich auf den beiden 
Hauptakteuren liegt. Speziell Stephanie ist dabei sehr glaubwürdig 
gezeichnet und Landy gelingt schafft es gut, dem Leser eine 
Identifikationsmöglichkeit mit ihr zu geben. Angenehm beschrieben und 
nachvollziehbar ist auch die persönliche Entwicklung, die das Mädchen im
 Lauf der Story mitmacht. Skulduggery selbst ist vor allem eines: cool. 
An manchen Stellen vielleicht etwas zu cool geraten, was aber gut zu 
verschmerzen ist. Zum Ende hin offenbart der Autor uns dann schließlich 
doch noch etwas tiefere Einblicke in die Hintergründe von “Skulduggery 
Pleasant”, die zum Teil durchaus die an den Tag gelegte Coolness zu 
erklären vermögen. Gut gelöst.
Stillistisch kann man sich über Landy 
nicht beschweren. Er hat ein Buch geschrieben, welches leicht zugänglich
 und damit sicherlich gut für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Er 
verpasst es dabei jedoch nicht, seinen Stil dennoch auf einem Niveau zu 
halten, welches auch für einen erwachsenen Leser nicht zu langweilen. 
Die sehr gelungene Vermischung von Urban Fantasy-Elementen mit Action, 
viel Spannung und einer großen Portion Humor geht dabei schnell “durch 
die Finger”.
Fazit:
“Skulduggery Pleasant” war wieder einmal
 eine echte Überraschung. Ich hatte nicht erwartet, dass die etwa 350 
Seiten mich derart gut unterhalten würden, dass der Roman bereits nach 
zwei Tagen wieder im Regal landen könnte. Das Ende macht Lust auf mehr –
 auch wenn das Buch in sich generell schon abgeschlossen ist. Ich freue 
mich jedenfalls auf die Nachfolger.
Bewertung: 8/10 Punkten

Jessas neee.... wenn Du dat Sui und mich mal eher gefragt hättest, wärste schon viel länger angefixt! :o)
AntwortenLöschenDas einzig blöde ist halt, dass man immer wieder ein jahr warten muss, ehe der nächste Teil raus kommt. wenn man das Buch in nur wenigern Stunden inhaliert, kann das echt nerven.
Das gute ist aber, dass es bislang ja 6 deutsche Bände gibt und ich dadurch noch genug Stoff habe ;). Und noch soooo viel andere Bücher, die auch gelesen werden wollen...
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