Dienstag, 26. Februar 2013

Red Sky

Red Sky (Nate Southard, Festa Verlag 2012)
OT: Red Sky
272 Seiten, Taschenbuch, 13,95 EUR



Inhaltszusammenfassung:

Es war ein einfacher Job. Rein in die Bank und wieder raus. Keine Verletzten und schon gar keine Toten. Das war zumindest Danny Blacks Plan. Dummerweise hält sich sein Komplize Dale nicht daran und beginnt, um sich zu schießen. Die Situation eskaliert und es kommt zu seinem Blutbad. Die Bankräuber müssen fliehen und geraten dabei auf ein verlassenes Fabrikgelände, nicht ahnend dass die Cops und der ihnen im Nacken sitzende Mafia-Boss bald ihr geringstes Problem sein würden. Ein brutaler Kampf ums Überleben beginnt, wobei die Danny bald nicht nur gegen einen unbekannten Gegner, sondern auch seine eigenen Bandenmitglieder kämpfen muss.

Kritik:

Ich muss gestehen, dass mich bei “Red Sky” schon das Cover angesprochen hat und so hätte es früher oder später auch den Weg in meine Sammlung gefunden. Meiner Freundin sei Dank war es dann doch deutlich früher als gedacht und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass der Festa Verlag hier seinem Ruf als Lieferant für Horror der härteren Gangart vollauf gerecht geworden ist.
Die Geschichte kommt dem Leser in Grundzügen recht bekannt vor, nicht wahr? Zumindest mir drängte sich recht schnell der Eindruck auf, dass Nate Southard sich für seinen Debüt-Roman stark von Robert Rodriguez Splatter-Klassiker “From Dusk Till Dawn” hat beeinflussen lassen. Dementsprechend ist die Geschichte natürlich nicht neu, wobei der Autor doch darauf verzichtet, sich zu dicht an die offensichtliche Vorlage zu halten – so sucht man die doch recht starke Humor-Schlagseite des Filmes hier vergeblich. Was dem Buch aber auch gut tut, denn ein Comedy-Einschlag hätte hier sicherlich die sich von der ersten Seite aufbauende Spannung doch empfindlich stören können. “Red Sky” gibt recht schnell die Marschlinie vor, der Leser wird unmittelbar ins Geschehen in der Bank geworfen, Southard tritt ab diesem Moment das Gaspedal durch und hält es auch bis auf die Zielgerade auf dem Bodenblech. Der Spannungsbogen bewegt sich dabei auf einem durchweg hohen Niveau, auch wenn Kenner des Genres sicherlich ab der Hälfte erkennen werden, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt. Das tut der Sache aber nur bedingten Abbruch, denn letztlich sind es wieder das Erzähltempo und die actiongeladene Spannung, die den Leser im Falle “Red Sky” bei der Stange halten dürften.

Ein weiteres (kleines) Manko sind leider auch die Charaktere, über deren Hintergründe man nur bedingt Informationen erhält. Auch hier macht es sich wieder bemerkbar, dass der Leser direkt im hier und jetzt startet, ohne dass Southard ihm eine großartige Vorgeschichte geboten hätte. Gut, man muss ehrlicherweise zugeben, dass eine Hintergrundgeschichte zu den Figuren in vielen Fällen auch verschwendete Kreativität gewesen wäre, denn viele von ihnen stellen nicht viel mehr als Kanonenfutter dar. Dennoch kann man sagen, dass es dem Autoren recht gut gelingt, seine Protagonisten anschaulich darzustellen und eigentlich fast jedem auch einen gewissen sympathischen Zug zu verleihen, so dass man sich in “Red Sky” gut mit den (Anti-)Helden und ihren Emotionen identifizieren kann. Genau das Gegenteil gilt übrigens für die Antagonistin, welcher man fast schon von der ersten Seite an einen langsamen und qualvollen Tod wünscht. Also, Nate Southard: vieles richtig gemacht, auch wenn die Hintergründe auf Grund des Erzähltempos doch etwas knapp daher kommen.

Der Stil des Autoren ist sehr angenehm zu lesen. Man hat es mit einem sehr direkt geschriebenen Roman zu tun, bei dem der Unterhaltungsfaktor im Mittelpunkt steht. Man gibt sich nicht unnötig langen Erklärungen hin, sondern beschränkt sich darauf, Gas zu geben und den Leser bei der Stange zu halten. Sehr erfolgreich. Man sollte sich jedoch vorher gewiss sein, dass der Autor nicht gerade zu den zahmen Menschen seiner Zunft zählt. “Red Sky” ist in seinen Gewaltspitzen recht anschaulich und hart, auch wenn man sagen kann, dass der Autor nicht auf biegen und brechen versucht hat, an jeder Ecke einen Splatter-Effekt einzubauen. Glücklicherweise, denn so hat er ein in meinen Augen gesundes Mittelmaß zwischen Action, Horror und Handlung gefunden, welches sich sehr angenehm lesen ließ.

Fazit:

“Red Sky” ist für mich bislang das beste Buch, welches ich dieses Jahr in den Fingern hatte. Rund geschrieben, action- wie auch spannungsgeladen und mit einer gesunden Härte. Es will schon etwas heißen, dass ich den Roman gestern Abend erst begonnen habe, nur um ihn heute morgen zur Seite zu legen.
Bewertung: 9/10 Punkten

Eine Rezension von www.review-corner.de

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